Auf der berühmten Sigena Urkunde, die aus dem 11. Jahrhundert stammt und die sich heute im Nürnberger Stadtarchiv befindet, wird die Stadt Nürnberg das erste Mal schriftlich erwähnt. Die Hintergründe dazu beschreibt der Künstler Gerd Bauer in seinem Comic „die Freischbrechung von dem Ridschi seiner Siggi“ auf seine wunderbare, unvergleichliche Art.
Denn es war einmal in Nürnberg am 15. Juli 1050 …
Gerd Bauer © Christiane Richter, Nürnberg
Für Nichtfranken:
Kaiser: Was ist sein Begehr?
Ridschi: Der Herr Kaiser, aber Hallo. Ich bin der Ridschi. Trinkst Du ein Krüglein mit? Wegen der Freisprechung von meiner Siggi
Der Adelige Richolf, genannt Ridschi, wollte nämlich seine Sigena, genannt Siggi, vom Kaiser freisprechen lassen.
Warum war dem Ridschi die Freisprechung der Siggi so wichtig?
Sigena war wohl eine Leibeigene vom Adeligen Richolf. Und durch diese Freisprechung konnte er sie nun heiraten, ohne Nachteil für seine künftigen Kinder.
Denn die Freiheit der Sprösslinge war abhängig vom Stand der Mutter. War sie unfrei, waren es auch die Kinder. War sie aber frei, so durften auch die Nachkommen als Freie leben.
Gott sei Dank war dem verliebten Ridschi die Eigenständigkeit seiner angebeteten Siggi und seiner künftigen Kinder so wichtig, dass er diese Freisprechung vom Kaiser Heinrich III. höchstpersönlich und noch dazu mit allem „drum und dran“ urkundlich beglaubigen ließ …
Gerd Bauer © Christiane Richter, Nürnberg
Für Nichtfranken:
Ridschi: Mensch Heinrich, das geht ja wie die Feuerwehr!
Was bin ich denn schuldig?
…. sonst hätten wir Nürnberger ja nie und nimmer eine Bescheinigung gehabt, dass es unsere Stadt im Jahr 1050 schon gab! Und dass Nürnberg schon von Anfang an eine Stadt der Liebe war.
Und der Ridschi und seine Siggi? Dank dieser wichtigen kaiserlichen Urkunde lebten sie bestimmt glücklich und zufrieden …. bis sie denn gestorben sind.
